Obst und Gemüse einfrieren: So lagern Sie Ihre Lebensmittel richtig
Vielleicht geht es Ihnen manchmal auch so: Es ist Winter und plötzlich haben Sie Lust auf Erdbeeren. Oder umgekehrt: Es ist Sommer, aber Sie möchten ein Kürbis-Gericht servieren. Das Naheliegendste in solch einem Fall wäre natürlich, Sie setzen sich in Ihr Auto und fahren zum nächsten Supermarkt. Dort sind mittlerweile fast alle Obst- und Gemüsesorten das ganze Jahr über erhältlich. Der Haken an der Sache: Speziell saisonale Lebensmittel haben außerhalb ihrer Erntezeit meist eine halbe Weltreise hinter sich, ehe sie im heimischen Discounter im Regal liegen. Ressourcenschonend ist das nicht. Doch es gibt eine simple Lösung, mit der Sie nachhaltig und ohne schlechtes Gewissen das ganze Jahr über Ihre Lieblingslebensmittel zur Verfügung haben und zwar, wenn Sie Obst und Gemüse (im Idealfall aus dem eigenen Anbau) richtig einfrieren. Wie es geht und welche Besonderheiten Sie beachten müssen – darüber klären wir Sie jetzt auf!
Das Einmaleins des Einfrierens
Lebensmittel tiefzukühlen ist zwar keine Wissenschaft. Jedoch gibt es einige Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn Sie Gemüse und Obst richtig einfrieren möchten. Nicht jede Sorte verträgt den Umzug ins Gefrierfach. Manche dürfen sogar erst nach einer kurzen Sonderbehandlung ins ewige Eis wandern. Zudem kommt es auf die richtige Lagerung an. Aber alles Schritt für Schritt. Zuallererst klären wir, welche Obst- und Gemüsesorten sich zum Einfrieren eignen.
Was darf in den Tiefkühlschrank und was nicht?
Früchte wie Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren lassen sich ganz unproblematisch einfrieren. Um sie ordentlich zu frosten, legen Sie dieses Obst in Ihrer Tiefkühltruhe am besten auf ein Backblech. Schwieriger wird es dagegen z.B. bei Bananen, Äpfeln, Mirabellen sowie Pflaumen. Insbesondere die genannten Steinfrüchte besitzen einen hohen Wasseranteil. Durch die Minusgrade verändert sich ihre Konsistenz jedoch extrem, weshalb sie beim Auftauen matschig werden. Daher empfehlen wir Ihnen, Pflaumen und Co. beispielsweise als Mus tiefzukühlen. Möchten Sie Bananen oder Äpfel einfrieren, müssen Sie damit rechnen, dass das Ergebnis am Ende braun aussieht und kaum noch Geschmack besitzt. Das liegt daran, dass beide Sorten stark mit Sauerstoff reagieren und sich daher verfärben. Und wie sieht es mit den Vertretern aus dem Gemüse-Lager aus? Hier gilt ebenfalls: Exemplare mit hohem Wasseranteil landen besser nicht im Tiefkühlschrank. Das betrifft u.a. Tomaten, Gurken, rohe Kartoffeln sowie Radieschen. Klassiker wie Karotten, Blumenkohl, Rosenkohl oder Bohnen können Sie dagegen getrost einfrieren. Unser Tipp: Blanchieren Sie diese Sorten vor dem Tiefkühlen kurz. Auf diese Weise bleibt Ihr Gemüse aufgetaut schön knackig und aromatisch.
Sonderfälle
Manches Gemüse oder Obst benötigt vor dem Einfrieren zusätzlich eine kleine Sonderbehandlung, um lange haltbar zu bleiben. Das betrifft insbesondere diese Kandidaten:
Rhabarber und Spargel: Hauptsächlich im Frühjahr erhältlich, können Sie diese Saisonsorten mit unseren Tipps das ganze Jahr über genießen. Um Rhabarber und Spargel einzufrieren, waschen Sie die einzelnen Stangen zunächst gründlich. Schneiden Sie anschließend die trockenen Enden ab. Danach schnappen Sie sich einen Sparschäler oder ein Messer und ziehen damit die Schale ab. Den Rhabarber können Sie zum Schluss in Stücke schneiden, während Sie die Spargelstangen am besten ganz lassen.
Kürbis: Gerade im Herbst stehen die gelblich-orangenen Köpfe hoch im Kurs. Zum Einfrieren müssen Sie den Kürbis Ihrer Wahl zuerst putzen. Halbieren Sie ihn danach und entfernen Sie mit einem Löffel alle Kerne. Im Anschluss schneiden Sie ihn in kleine Stücke. Wichtig ist: Entfernen Sie bei allen essbaren Sorten vor dem Tiefkühlen die Schale! Eine Ausnahme ist der Hokkaidokürbis. Seine Schale kann mitgegessen werden.
Mangold: Das grüne Sommergemüse ist sehr gesund, aber nur kurz haltbar. Um auch längere Zeit nach der Ernte in den Mangold-Genuss zu kommen, frieren Sie ihn so ein: Blanchieren Sie die Blätter nach dem Waschen kurz in kochendem Wasser. Legen Sie diese danach in eine Schüssel mit Eiswasser. Trocknen Sie das Gemüse mit Küchenpapier gut ab und bewahren Sie es anschließend in einem luftdichten Gefrierbeutel im Tiefkühler auf.
Richtig Einfrieren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Da Sie nun wissen, welches Obst und Gemüse sich grundsätzlich zum Einfrieren eignet, können Sie gleich loslegen:
Schritt 1: Zuallererst ist Putzen angesagt! Säubern Sie das Obst oder Gemüse Ihrer Wahl gründlich unter laufendem Wasser. Dadurch entfernen Sie Schmutzreste sowie Bakterien, was sich positiv auf die Haltbarkeit Ihres zukünftigen Gefrierguts auswirkt. Trocknen Sie anschließend alles sorgfältig ab.
Schritt 2: Schneiden Sie sperrige Obst- sowie Gemüsesorten in kleine Stücke. Das spart Platz und beschleunigt zusätzlich das Auftauen.
Schritt 3 (wenn nötig): Blanchieren Sie Ihre Gartenschätze kurz in heißem Wasser. Um den Garprozess wieder zu beenden, legen Sie das Gemüse sofort in kaltes Wasser.
Schritt 4: Legen Sie Ihr Gefriergut nach dem Trocknen in eine dafür vorgesehenen Frischhaltedose. So stellen Sie sicher, dass Vitamine und Inhaltsstoffe konserviert werden. Zusätzlich schützen spezielle Gefrierbeutel sowie -dosen Ihre Lebensmittel vor Gefrierbrand. Hier handelt es sich um weißlich braune Austrocknungen, die durch das Tiefkühlen entstehen und Ihr Gemüse oder Obst ungenießbar machen. Bereits tiefgefrorene Lebensmittel können Sie in der Verpackung lassen.
Unser Tipp: Prüfen Sie vor dem Einfrieren den Zustand Ihres Tiefkühlgeräts. Hat sich dort mit der Zeit eine dicke Eisschicht gebildet? Dann sollten Sie Ihren Tiefkühlschrank mal wieder abtauen. So schaffen Sie nicht nur Platz für Ihre Vorräte, sondern sparen gleichzeitig Geld, da Sie weniger Energie verbrauchen.
Wie lange sind die eisigen Vorräte haltbar?
Wer Obst und Gemüse einfriert, muss es irgendwann wieder auftauen, denn wie alles auf der Welt, sind auch tiefgefrorene Lebensmittel nicht für die Ewigkeit gemacht. Wie lange Sie Früchte und Co. bei Minustemperaturen lagern können, hängt (wie anfangs schon ausgeführt) von den Eigenschaften Ihres Gefrierguts sowie der Zubereitungsart ab. Was blanchiert wurde, kann beispielsweise länger im Froster verharren. Behalten Sie folgende Faustregeln im Hinterkopf:
Obst und Gemüse sind im Gefrierschrank sechs bis zwölf Monate haltbar.
Gekochte Speisen (z.B. Mus) sollten Sie dagegen innerhalb von drei Monaten aufbrauchen.
Damit Sie am Ende nicht durcheinanderkommen, vermerken Sie am besten mit einem wasserfesten Stift auf jedem Gefrierbehälter folgende Informationen:
Was befindet sich darin?
Wann wurde es eingefroren?
Welche Menge wurde zubereitet?
Kommt schließlich der Tag, an dem ihr eingefrorenes Gemüse oder Obst endlich zum Einsatz kommt, ist die ideale Auftau-Technik essentiell. Früchte sollten Sie besonders schonend im Kühlschrank auftauen. Das dauert zwar länger, dafür bleibt die knackige Konsistenz erhalten. Blanchierte Vorräte können Sie dagegen gleich in den Kochtopf geben und sofort verarbeiten.
Zusammenfassung
Obst und Gemüse richtig einzufrieren, ist kein Hexenwerk. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich mit den besonderen Eigenschaften Ihres Gefrierguts auseinandersetzen und die idealen Tiefkühlbedingungen schaffen. Dann können Sie Kürbis, Spargel, Rhabarber und Co. problemlos das ganze Jahr über genießen.